Power BI ist ein mächtiges Tool, das die Analyse und Visualisierung von Daten auf ein neues Level hebt. In diesem Artikel möchte ich einen speziellen Trick vorstellen, wie man Daten aus einem bestehenden semantischen Modell von Power BI in eine neue Power BI-Datei importieren kann, um diese weiter zu bearbeiten und zu analysieren. Dieser Ansatz kann besonders hilfreich sein, wenn der direkte Zugang zu den Originaldaten beschränkt ist oder wenn man ein bestehendes Datenset in einem anderen Kontext weiterverwenden möchte.
Die Ausgangslage: Zwei Power BI-Dateien
Stellen wir uns vor, wir haben zwei Power BI-Dateien vorbereitet. Um diese visuell besser auseinanderzuhalten, haben wir den Hintergrund der ersten Datei blau und der zweiten Datei weiß formatiert. Unser Ziel ist es, Daten aus einem semantischen Modell, das in der ersten Datei eingebunden ist, in die zweite Datei zu importieren.
Schritt 1: Verbindung mit dem semantischen Modell herstellen
Zunächst müssen wir in unserer ersten Power BI-Datei eine Verbindung zu unserem semantischen Modell herstellen. Dazu nutzen wir den „OneLake-Datenhub“ und wählen „Semantische Power BI-Modelle“ aus.
In diesem Beispiel verbinden wir uns mit einem semantischen Modell namens „Contoso Verkäufe“. Sobald die Verbindung hergestellt ist, haben wir eine Live-Verbindung zu diesem Modell. Das bedeutet, dass in der ersten Datei nur der Bericht existiert und die Daten aus der Cloud abgerufen werden.
Schritt 2: Daten in ein neues Modell importieren
Nun möchten wir eine bestimmte Tabelle, in diesem Fall die „Verkäufer“-Tabelle, in eine neue Power BI-Datei importieren. Das Importieren der Daten ermöglicht es uns, sie weiter zu transformieren und ein neues Datenmodell zu erstellen.
Hierfür wechseln wir zur zweiten Power BI-Datei und wählen erneut „Daten abrufen“ und „Analyse-Services“ aus.
Um die Verbindung herzustellen, benötigen wir die Serveradresse und den Namen der Datenbank. Diese Informationen können wir aus dem Tooltip in der ersten Datei entnehmen. Ein einfacher Drag-and-Drop-Vorgang ermöglicht es uns, diese Angaben in die entsprechenden Felder der neuen Datei zu übertragen.
Schritt 3: Abfrage erstellen und Daten importieren
Um die Daten zu importieren, erstellen wir eine Abfrage gegen das Datenmodell. Diese Abfrage wird in DAX (Data Analysis Expressions) geschrieben und beginnt mit dem Schlüsselwort „EVALUATE“. In unserem Fall möchten wir die Tabelle „Verkäufer“ importieren, was wir durch die einfache Angabe des Tabellennamens in der Abfrage erreichen.
Nachdem wir die Abfrage bestätigt haben, stellt Power BI eine Verbindung zum Service her, authentifiziert die Anfrage, und lädt die Daten. Anschließend öffnet sich der Power Query-Editor, in dem wir die Tabelle weiter transformieren können. Hier können wir Spalten umbenennen, Daten filtern und andere Anpassungen vornehmen, bevor wir die Daten endgültig in unser neues Datenmodell importieren.
Fazit: Ein wertvoller Trick für Power BI-User
Dieser Trick, der Datenimport aus einem bestehenden semantischen Modell, ist ein mächtiges Werkzeug, das oft übersehen wird. Microsoft hat zwar diese Möglichkeit technisch integriert, sie jedoch nicht besonders hervorgehoben. In der Power BI-Community und in der Praxis kann dieser Ansatz jedoch sehr nützlich sein, um bestehende Datenmodelle wiederzuverwenden und weiter zu analysieren.
Hast du diesen Trick schon einmal angewendet? Benötigst du weitere Informationen oder hast du Fragen dazu? Hinterlasse einen Kommentar, und wir können uns darüber austauschen. Bis zum nächsten Mal!
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